Mittwoch, 14. Dezember 2016

Wedora – Staub und Blut von Markus Heitz [Rezension]



©Knaur Verlag
Markus Heitz auf den Buchmessen zu treffen oder seinen Lesungen / Gesprächen beizuwohnen ist für mich schon fast ein „muss“. Jeder dieser Veranstaltungen ist äußert unterhaltsam, ebenso wie die Bücher, die ich bislang von ihm gelesen habe. 
Sein neues Buch um die Welt Wedora konnte ich mir daher nicht entgehen lassen, zumal ich über Facebook schon die Zeichnungen von Heiko Jung zu dem Buch bewundert habe, die leider nicht in der Taschenbuchausgabe zu sehen sind – außer der Skizze zur Stadt..
Wer neugierig ist kann hier oder hier die Bilder bewundern.



Inhalt:
Lebensspendend oder todbringend, geheimnisvoll oder verkommen - Juwel der Wüste oder Ende aller Hoffnung? Willkommen in Wédōra, dem Schauplatz von Markus Heitz' neuem Dark-Fantasy-Roman "Wédōra - Staub und Blut.
Im Mittelpunkt einer gigantischen Wüste liegt die schwer befestigte Stadt Wédōra. Sämtliche Handelswege der 15 Länder rings um das Sandmeer kreuzen sich hier, Karawanen, Kaufleute und Reisende finden Wasser und Schutz. In diese Stadt verschlägt es den Halunken Liothan und die Gesetzeshüterin Tomeija.
Doch Wédōra steht kurz vor einem gewaltigen Krieg, denn die Grotte mit der unerschöpflichen Quelle, die die Stadt zum mächtigen Handelszentrum hat aufsteigen lassen, war einst das größte Heiligtum der Wüstenvölker. Nun rufen die geheimnisvollen Stämme der Sandsee zum Sturm auf die mächtige Stadt.
Liothan und Tomeija geraten schnell in ein tödliches Netz aus Lügen und Verschwörungen, besitzen sie doch Fähigkeiten, die für viele Seiten interessant sind.




In dem Buch Wedora schafft Markus Heitz eine eigen Welt – bzw. Welten, in die man sich erst einlesen muss. Die beiden Protagonisten Liothan und Tomeija, die in einer waldreichen Umgebung leben sind befreundet, aber stehen grundsätzlich auf verschiedenen Seiten des Gesetzes. Liothan als Dieb und Tomeija als Gesetzeshüterin. Doch auch wenn dieser Erzählstrang in einer anderen Welt als der von Wedora spielt, erfährt der Leser schon einiges darüber. Durch ein Abenteuer geraten die beiden an einen Zauberer, der sie in die Welt von Wedora versetzt.
Wedora, eine Stadt in einer Wüsteumgebung, fern von anderen Städten und Ländern. Nur durch Karawanen mit der Welt verbunden und doch Handelszentrum. Zum einen entdeckt der Leser gemeinsam mit Liothan und Tomeija diese Welt, zum anderen wird durch Geschichten und Sagen, die den Kapiteln vorangestellt wurden so einige Eigenarten von Wedora erklärt. Viele dieser Erklärungen stehen nur geringfügig mit der Geschichte in Zusammenhang, doch da Wedora als Auftaktband einer Serie angelegt ist, werden sie wahrscheinlich in Folgebänden an Bedeutung gewinnen.
Wer sie überliest, verpasst nichts von der Geschichte, denn diese Einschübe sind zum Teil sehr trocken geschrieben.
Die Welt Wedoras ist Markus Heitz gelungen. Die Stadt in der Wüste ist so angelegt, dass sie viele Möglichkeiten bietet, die der Autor noch lange nicht ausgeschöpft hat. Hilfreich ist die Karte der Stadt, die bei der Orientierung hilft. So kann die Welt leichter Stück für Stück entdeckt werden.
Doch auch wenn Liothan und Tomeija in die Welt Wedoras geworfen werden, so bricht die Geschichte in ihrer Heimatwelt nicht ab, sondern wird weitererzählt, so dass offen bleibt, ob die beiden Welten wieder zusammenfinden oder auch wie.
So spannend die Geschichte auch ist, ebenso wie der gewohnt flüssige und fesselnde Schreibstil von Markus Heitz, hadere ich mit den Charakteren Liothan und Tomeija. Der Dieb und die Gesetzeshüterin sind Freunde, auch wenn sie nicht immer auf der gleichen Seite des Gesetzes stehen. Diese Charakterisierung kann spannend sein, aber auch für Konflikte sorgen. Doch sind sie mir zu simpel und flach. So ist Liothan zwar ein Dieb, doch mit gutem Herzen, der nicht aus Böswilligkeit Diebstähle begeht, sondern auch um insgeheim Gutes zu tun. Dabei hat er keine Schwäche außer den Frauen gegenüber, aber er bleibt standhaft, da er seiner Frau treu ist.
Tomeija dagegen vertritt nicht nur das Gesetz, sondern „ist“ es. Jede Handlung misst sie daran. Ihr Leben wird bestimmt von Gerechtigkeit und Gesetzestreue.
Insgesamt sind mir die beiden „zu gut“ und glatt. Es fehlen die Ecken und Kanten.
Genau wie in der Geschichte eine Ergeignisse lose Fäden hinterlassen, so bleiben auch bei Liothan und Thomeija einige Hintergründe nur angedeutet.
Insgesamt ein solider Fantasyroman, wie ich ihn von Markus Heitz erwartet habe, schnell zu lesen und gut unterhalten.
Titel: Wedora – Staub und Blut
Autor: Markus Heitz
Reihe: Wedora
Verlag: Knaur
Format: Taschenbuch
Umfang: 608 Seiten
ISBN: 978-3426654033
Preis: 16,99€
eBook: 14,99 €
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In freundlicher Kooperation mit DroemerKnaur

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