Freitag, 26. August 2016

Die Lilie von Bela Vista von Sylvia Lott [Rezension]

Die Bücher von Frau Lott waren für mich die richtige Sommerlektüre. Leichte, lockere Unterhaltung, die zu warmen Sommertagen passte.
Inhalt:
Als die Hamburger Modedesignerin Josie das antike Collier ihrer Großtante erbt, ahnt sie nicht, dass dieses auf eine dramatische Liebesgeschichte zurückgeht – und ihr Leben verändern wird. Idar-Oberstein, 1830. Sophies Verlobter ist wie so viele Männer nach Brasilien ausgewandert – und entdeckt dort Edelsteine. Als Karl nicht kommt, um Sophie wie versprochen in die neue Heimat zu holen, ahnt sie, dass er ihre Hilfe braucht. Kurzentschlossen reist sie ihm hinterher und wird in einem Indiodorf im Dschungel fündig. Doch Karls langes Schweigen hat Gründe, die Sophie erst langsam durchschauen wird ...
 
Viele Autoren haben einen Schreibstil, der sich in den Büchern immer wiedefindet. Deshalb bleibe ich als Leserin auch Autoren treu. So auch Sylvia Lott.
In allen ihren Büchern, die ich bisher gelesen habe, wird die Geschichte auf zwei (oder mehr) Zeitebenen erzählt und so die Familiengeschichten der Protagonisten jeweils von der Gegenwart mit der Vergangenheit verknüpft.
Das dies so ist, ist nicht negativ, sondern vermittelt mir als Leser, dass ich weiß oder ahne, wie das Buch sein wird. Es ist eine angenehme Verlässlichkeit und war für mich auch der Grund dieses Buch von Sylvia Lott zu lesen.
Doch auch bei diesem Buch von Sylvia Lott hardere ich mit dem Titel. Er erfasst nicht den Inhalt und wirkt auf mich eher abschreckend, vermittelt er mir doch inhaltlich eine sommerliche-romantische Liebesromanze. Das Cover verstärkt diesen Eindruck noch. Doch damit wird es dem Inhalt nicht gerecht, denn es umfasst mehr als die Liebesgeschichte von Karl und Sophie oder die von Josie. Denn es wird die Familiengeschichte erzählt, die Sophie und Josie verbindet. Hinter dieser Familiengeschichte steckt aber sehr viel mehr, als ich zunächst vermutet habe, denn die Familiegeschichet ist auch eine Geschichte der Edelsteine und deren Verarbeitung im Hunsrück. So fließt ganz nebenbei sehr viel Fachwissen über Edelsteine ein, deren Eigenschaften und Verarbeitung, sowie Herkunft und Unterschiede. Mir hat es gezeigt, dass es eine sehr interessante Welt ist, die sich hinter den glitzernden Auslagen der Juweliergeschäfte verbirgt. Frau Lott beschreibt dies so detailliert und faszinierend, dass bei mir wärhrend des Lesens der Wunsch bestand mehr über Edelsteine und alles damit zusammenhängende erfahren zu wollen. Man merkt, dass in dem Buch viel Fachwissen und Recherchen drin stecken. Doch fließt dieses so nebenbei ein, dass es das Buch bereichert ohne zu belehren, sondern die Geschichte komplettiert.
Keine der beiden Erzählebenen überwiegt, sondern sie ergänzen sich. Auch wenn die Autorin versucht beide Geschichten spannend zu erzählen, habe ich die Geschichte von Josie mehr als Rahmen- und Liebesgeschichte empfunden, bei der einiges vorhersehbar war. Die Lebensgeschichte von Sophie hingegen, war spannend, mit Überraschungen und unerwarteten Wendungen und vielen geschichtlichen Details, die mir nicht bekannt waren.
Mein Fazit: Ein rundum gelungenes Buch das mich wieder sehr gut unterhalten hat und bei dem ich entspannt vom Alltag abschalten konnte.
Titel: Die Lilie von Bela Vista
Autor: Sylvia Lott
Verlag: blanvalet
Format: Taschenbuch
Umfang: 576 Seiten
ISBN: 978-3734100581
Preis: 9,99 €
eBook: 8,99 €



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