Montag, 29. August 2016

Töte mich von Valeska Reon [Rezension]


Die Autorin Valeska Reon hat mit „Töte mich“ einen Thriller geschrieben, der sich von der Masse der bekannten Büchern des Genres abhebt. In dem Werk läßt Valeska Reon den Leser nicht nur an der Arbeit der Auftragskillerin teilhaben, sondern er taucht auch ein in die Gedankenwelt einer skurillen Arbeitswelt und einem einzigartigen Umfeld, die sich am Rande der Gesellschaft befindet.

Inhalt:
Karla Bernhardt ist eine Auftragskillerin, eine der besten ihrer Branche. Ihre Spezialität: wie ein Chamäleon schafft sie es, in immer andere Rollen zu schlüpfen und ihre Morde wie „natürliche“ Tode aussehen zu lassen. Doch dann passiert das Unvorhergesehene: sie verstößt gegen einen ihrer Grundsätze und verliebt sich in Tom, den Schwager eines ihrer Mordziele. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, lernt sie die Hackerin Agnetha Reiser sowie die jüdische Psychotherapeutin Susannah Rosenbaum kennen, wobei jede Karla auf ihre ganz eigene Art und Weise zu beeinflussen versucht.
Wer sind diese geheimnisvollen Frauen und was haben sie mit dem perfiden Mordkomplott zu tun, in dem Karla plötzlich als die Hauptverdächtige dasteht?
 
Dieses Buch hat Valeska Reon nicht einfach geschrieben, sondern komponiert. Das gesamte Buch zeichnet sich durch eine unkonventionelle Erzählstruktur aus. In Episoden erzählt wird von dem Mordkomplott in das die Karla Bernhardt gerät erzählt. Gerade die erste Hälfte des Buches hat ein hohes Tempo, die Episoden sind  knapp und kurzgefasst – das Leben einer Auftragskillerin – zuschlagen und verschwinden - schnell. Es erfolgt zwischen den Episoden kein weicher Übergang – sondern harte Schnitte – inhaltliche Cuts. Gegenwart – Vergangenheit…
Ist die erste Hälfte durch harte Schnitte gekennzeichnet, wandelt es sich in der zweiten Hälfte zu einer fließenderen, durchgehenden  Erzählung. Diese Erzählstruktur spiegelt den Inhalt gut wieder. Zunächst das harte Leben einer Killerin, die von Auftrag zu Auftrag eilt, deren Lebensstruktur durch die Mordaufträge getaktet wird, dann der fließende Übergang zu dem Mordkomplott…
Hier weiter auf den Inhalt einzugehen, vernichtet das Lesevergnügen, denn gerade von dem unerwarteten Inhalt, der nun folgt lebt das Buch.
Doch soviel sei verraten: das Buch überrascht. Mit seiner ungewöhnlichen Art gefällt es und hebt sich ab von den vielen Thriller, die es zurzeit auf dem Buchmarkt gibt. Doch bleibe ich immer wieder bei dem Gedanken hängen – ist es wirklich ein Thriller? Oder nicht doch eher…. (nein kein Liebesroman – aber mehr zu verraten wäre zu viel).
Die Figur der Karla Bernhardt fasziniert in allen Facetten. Dagegen bleiben andere Protagonisten blass. Auch wenn diese eigentlich wichtig sind, fehlt die Tiefe. Dadurch wirken sie ebenfalls, wie Episoden in Karlas Leben, das auch episodenhaft verläuft.
Der unkonventionelle Erzählstil ist die Stärke des Buches, doch holt die Autorin dabei nicht alles heraus, so dass ein guter Thriller dabei herausgekommen ist – aber kein überragender.
Titel: Töte mich
 
Autor: Valeska Reon
 
Verlag: SWB Media Publishing
 
Format: Taschenbuch
 
Umfang: 320 Seiten
 
ISBN: 978-3946686026
 
Preis: 12,80 €
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen