Freitag, 19. August 2016

So, wie die Hoffnung lebt von Susanna Ernst [Rezension]


Durch Zufall habe ich angefangen die Leseprobe zu "So wie die Hoffnung lebt" zu lesen. Dabei mag ich Leseproben gar nicht, denn gefällt mir das Buch, möchte ich es sofort weiterlesen. So ging es mir auch bei diesem Roman von Susanna Ernst.
Daher musste ich (mal wieder) sofort das Buch besorgen. Einmal angefangen hat es mich sofort in seinen Bann gezogen. Und ich habe tatsächlich die Nacht durchgelesen, ich konnte es nicht aus der Hand legen.

Inhalt:
Woran hältst du fest, wenn du alles verlierst?
Als sich Katie und Jonah kennenlernen, geschieht ein kleines Wunder: Der sensible Junge dringt mit viel Einfühlungsvermögen und seinem außergewöhnlichen Talent für die Malerei zu dem Mädchen durch, das sich nach einer fürchterlichen Familienkatastrophe von allem zurückgezogen hat und verstummt ist. Katie beginnt wieder zu sprechen. Doch als aus ihrer Freundschaft viele Jahre später zarte Liebe keimt, schlägt das Schicksal erneut zu …

 

„So, wie die Hoffnung lebt“ ist ein Buch, bei dem viele Emotionen nahe beieinanderliegen. Traurigkeit, Freude, Glück, Trostlosigkeit, aber auch Hoffnung. Gerade der erste Teil des Buches hat mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht. Katie und Noah sind durch Schicksalsschläge nicht mehr wie normale Kinder, sondern seelisch und / oder körperlich gezeichnet. Wie soll es auch anders sein, wenn man als einziger Überlebende/r einer Familienkatastrophe zurückbleibt?

Doch wie damit leben? Susanna Ernst schafft es einfühlsam solche Schicksale in einer Geschichte zu erzählen ohne reißerisch zu sein, sondern die vielen verschiedenen Gefühlsebenen zu zeigen. So auch, dass trotz schlimmster Schicksalschläge das Leben schön sein kann. Das es auch im tiefsten Elend Hoffnung gibt, Freundschaft und auch Liebe. Ja, das Leben kann gefühlt am absoluten Tiefpunkt sein, doch die Hoffnung ist da – für jeden. Als feinfühlige Botschaft hat Susanna Ernst dies im ersten Teil des Romans verpackt. Selten habe ich ein so ergreifendes Buch gelesen.

Aber es hat mich nicht nur unterhalten, sondern auch sehr nachdenklich gemacht. Denn wie oft liest oder hören wir Nachrichten, in denen von Tragödien wie schweren Verkehrunfällen oder Wohnungsbränden berichtet wird und die damit enden, dass Kind xy konnte gerettet werden. Hier in diesem Buch zeigt Susanna Ernst, wie das Leben solcher Kinder „danach“ aussehen kann.

Doch wie der Klappentext schon verrät, wird nicht alles gut. Das Schicksal meint es nicht gut mit Katie und Noah. Ich werde hier nichts weiter verraten, um nicht zu spoilern. Doch dieser Schicksalschlag ist in dem Buch ein zeitlicher Bruch. Er wird nicht sofort erklärt, sondern was passiert ist, erfahre ich als Leserin erst nach und nach. Von den Kindern Katie und Jonah springt die Geschichte 30 Jahre weiter zu den Erwachsenen Katie und Jonah.

Damit wandelt sich auch die Art der Geschichte. Sie ist immer noch sehr gefühlvoll, doch wird auch geheimnisvoller. Es überwiegen in der Grundstimmung andere Gefühle der Protagonisten wie Trauer, Verlust, Sehnsucht, aber auch hier immer noch Hoffnung. Es zeigt sich aber auch, dass solche Leben, Narben haben, die bleiben.

Die Geschichte wird spannend, fast wie ein Thriller. Die Spannung eines Thrillers ist definitiv vorhanden, doch durch die lockere, leichte und gefühlvolle Art zu schreiben fehlt die Härte, die Thriller oft ausmachen.

Titel: So, wie die Hoffnung lebt

Autor: Susanna Ernst

Verlag: Knaur

Format: Taschenbuch

Umfang: 480 Seiten

ISBN: 978-3426519059

Preis: 9,99€

eBook: 9,99 €




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